Beispiel

Kinder experimentieren mit Sanduhren

Den Kindern stehen Sanduhren mit unterschiedlichen Laufzeiten zur Verfügung. Zuerst beschäftigen sich die Kinder frei mit dem Gegenstand, sie probieren aus. Die Lernbegleiter/innen beobachten die Konstruktionen der Kinder: Werden die Uhren gezielt direkt nach Ablauf wieder gedreht? Wird das Ablaufen des Sandes zu anderen Vorgängen in Bezug gesetzt? Experimentieren die Kinder mit mehreren Uhren gleichzeitig? Welche Wörter benutzen die Kinder zur Beschreibung (schneller, kürzer, weniger)?

Nun geben die Lernbegleiter/innen gezielte Anregungen, z.B. „Lasst den Sand von einem Glas in das andere laufen und beobachtet, was passiert.“, „Ordnet die Sanduhren nach ihrer Lauf-zeit!“, „Kann man die Sanduhren gleichzeitig leer laufen lassen?“, „Wie oft muss man jede Sanduhr in z.B. einer Viertelstunde umdrehen?“ Dieses Beispiel offenbart ein grosses Potential das mathematische Lernen der Kinder anzuregen und zu unterstützen. Neben Anregungen zur Begriffsbildung (Zeitdauer, Anfang, Ende, vorher, während, nachher), sind vor allem folgende Aspekte von Bedeutung:

Klassifikation:nach Laufzeit, nach Sandfarbe, nach Aussehen,…
Seriation:verschiedene Uhren von kurzer nach langer Laufzeit ordnen
Relation:schneller, langsamer, dauert so lang wie,…
Invarianz:eine Minute warten dauert so lang wie eine Minute spielen – auch wenn man es anders wahrnimmt
Ausserdem:Aneinanderreihung von Messvorgängen als Addition.